Montag, 16. Oktober 2006
9.10.06:
Nun ist Montag und obendrein Feiertag, welcher sich glaube ich auf Gesundheit oder so bezieht. Heute sind wir mit ner Kollegin von Jana unterwegs. Dies wird mein erster Ausflug in die japanischen Berge, nach Takao. Heute ist es wirklich enorm klar, vielleicht kann man ja heute den Fujiyama sehen!
An der Bahnstation sind schon deutlich mehr Menschen als bei meiner Ankunft. Jana meint zwar dies seien noch nicht so viele, aber mir reicht es eigentlich schon so! Nach ein paar Mal umsteigen und im Zug schlafen sind wir dann in Takao. Es ist unglaublich, wie man ein Wandergebiet bewirtschaften kann. Da ist echt an jeder Ecke ein Getränkeautomat. Und was super für mich ist, es gibt auch überall Toiletten, hops.
Als erstes erklimmen wir mit nicht weniger als hundert anderen Menschen die ersten Meter. Es ist aber weniger schlimm als ich dachte, es verläuft sich ganz gut.
Wir kommen an einen Tempel oder Schrein, hab ich schon wieder vergessen, wo sich Männer unter einen Wasserfall begeben. Dazu klingen Trommeln. Ist irgendwie wie in einem Film. Den ich allerdings nicht recht verstehe (lost in translation eben). Irgendwie habe ich es auch verpasst mal zu fragen, ich bin einfach nur platt.



Die Natur fasziniert mich hier über alle Maßen. Ich habe in meinem Leben ja schon den ein oder anderen Bambus gesehen, aber noch nie in seiner wahren Größe, jetzt schon, es ist toll. Auch habe ich Bäume gefunden, wo ich erst keine Ahnung hatte, aber den Verdacht, dass es sich um eine Eiche handeln könnte. Dem war dann auch so, aber es gibt hier so viele Arten, die sehen total Klasse aus. Nun aber jenug vom Grünzeug.



Meinen größten Schock bekomme ich als wir dann den Gipfel erreichen. Jetzt weiß ich auch, wo all die Menschen vom Weg geblieben sind, HIER! Da bringt man eben seine gesamte Familie mit Decke und Kocher auf den Berg und denn ist man eben da.



Aber die Japaner haben schon eine erstaunliche Ruhe, es ist einfach nur zu bewundern.
Obwohl man sich wirklich fragen muss, wie die es hier hoch geschafft haben. Denn entweder man kennt das Gebiet oder es ist Zufall. Ja, oki es gibt so etwas wie eine Karte, aber mehr als ein schön anzusehender Reiseschmuck ist es aber dennoch nicht. Und auch das Schilderlesen an den Wegen gestaltet sich schwierig. Dies allerdings nicht nur für mich Analphabeten, sondern auch für unsere japanische Begleitung. Aber bei alledem ist es trotzdem ein toller Tag. Ich kann Tatsache den Fujiyama sehen! Und der Blick generell entschädigt für die Rückenschmerzen und die vielen Menschen.



Zurück nehmen wir den Bus. Mich wunderst es schon, dass sich die Menschen hier so unaufgefordert hintereinander aufreihen. Als nun der Bus kommt wundert es mich nicht mehr. Der Bus hält und wird ein wenig befüllt. Dann stoppt das Ganze und die Reihe bleibt stehen. Es kommt ein weiterer Bus. Und nun kommts, nicht wie in Deutschland üblich rast alles so wie es ist in den Bus, nein, der Beginn der Reihe steigt Tatsache als erstes ein und man hält die Reihe gnadenlos ein! Sollten wir auch mal einführen, dass könnte in Berlin die täglichen Maul- und Annölattacken in Bahn und Bus verhindern. Der letzte Rest der Tour ist ein einziger Kampf gegen den drohenden Tiefschlaf. Wir gehen noch schnell die Wäsche holen und Futter kaufen. Ich bin kaum noch in der Lage irgendein Glied an mir zu rühren. Na wie gut, dass ich Knast habe, dann koche ich wenigstens. Gemüse mit seltsamer Süßkartoffel, aber im Ende sehr lecker.

Und wieder „L-word“ und wieder ein Tag vorbei.....

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